Hat man da noch Töne? Aber ja doch!

Bild Song-Treats kling 3Im Herbst 2000 saß ich das erste Mal in meinem Leben in einem Flugzeug und erblickte nach zehn Stunden Flug die Skyline von Manhattan. Eine Woche lang streifte ich begeistert durch diese neongrelle, lebendige Stadt voller bunter Eindrücke und machte auch einen Abstecher an den Broadway – in ein brandneues Musical, von dem ich noch nie gehört hatte. Der Vorhang öffnete sich, und ich war innert Kürze völlig hingerissen.

Ich hatte „Aida“ nie in der klassischen Version gesehen und begegnete dem Stoff das erste Mal. Erzählt wird die fiktive Liebesgeschichte zwischen Radames, Feldherr des ägyptischen Pharao und Verlobter der Pharaotochter Amneris, und Aida, Tochter des Königs von Nubien, das von den Ägyptern besetzt wurde. Die beiden lernen sich kennen, als Radames Aida gefangen nimmt und sie als Dienstmädchen zu seiner Verlobten Amneris bringt. Während Amneris in Aida eine Vertraute findet, entdecken Radames und Aida ihre Seelenverwandtschaft und ihre Liebe füreinander, die sie vor schwere Entscheidungen stellt.

Das Musical lebt natürlich von der spannenden Geschichte, die Elton John und Tim Rice für den Broadway genial umgesetzt haben. Doch das ganz große Erlebnis war für mich Heather Headley als Aida. Ihr Spiel hatte eine besondere Tiefe, und am meisten berührte mich ihr Gesang im Stück „The Gods love Nubia“. In diesem Song richtet Aida ihr niedergeschlagenes Volk auf, macht ihm Mut und bringt es dazu, wieder an eine Zukunft in Freiheit zu glauben. Ich hatte damals mit Gott nicht viel am Hut, aber dieser Song ging mir durch Mark und Bein.

Ich staune immer wieder über die Kraft, die in der Musik steckt. Feldherren nutzten sie, um ihren Kriegern Kampfeslust einzuimpfen. Als ein böser Geist König Saul in Beschlag nahm, spielte David auf seiner Harfe, und der Geist musste weichen.

Musik weckt die unterschiedlichsten Emotionen in uns. Manche Songs lassen mich tanzen, manche bringen mich zum Lachen oder zum Weinen, andere machen mir Mut oder beruhigen mich. Und während es jedes Jahr hunderte von Songs gibt, die kurz aufleuchten und am Horizont verglühen, entstehen auch immer wieder Kostbarkeiten, die Jahrzehnte und Jahrhunderte überdauern.

Ich denke dabei  – neben den Altmeistern der Klassik – an Stücke wie „Bohemian Rhapsody“ von Queen oder wunderschöne Melodien wie die von Vladimir Cosma. Er komponierte die Titelmusik mehrerer Louis de Funès Filme, den Soundtrack der Romantik-Serie „Die Rosen von Dublin“ und die Titelmusik zu „La Boum – Die Fete“. Eines seiner berührendsten Stücke, das mich immer wieder zum Sehnen und Träumen bringt, ist das Titelstück „David’s Song“ zur Serie „Die Abenteuer des David Balfour“  – hier besonders schön umgesetzt mit Bildern aus Irland (ich könnte schwören, dass ich dieses Schaf letzten Mai auch gesehen habe!)

Woher kommt die Kraft dieser Stücke? Was passiert in unserem Hirn, Herzen, wo auch immer, und fabriziert aus ein paar Tönen eine Emotion – ermutigt, erfreut und berührt uns? Das wissenschaftliche Rätsel der Kraft der Musik bleibt wohl ungelöst – wir können dieses Geschenk einfach geniessen und uns freuen, dass Menschen immer wieder zu neuen Liedern inspiriert werden.

Mich inspiriert es dazu, mir ein musikalisches Notfallpaket für alle Lebenslagen zusammen zu stellen. Unbedingt ins Arsenal gehören sicher:

  • Ein „Da kann ich nicht sitzen bleiben“ Song
  • Ein „Da bleibt kein Auge trocken“ Song
  • Ein „Da werd‘ ich zahm und friedlich“ Song
  • Ein „Das gibt mir neuen Mut“ Song
  • Ein „Da werd‘ ich wieder fröhlich“ Song
  • …to be continued!

Nicht zu vergessen der „Da wird der Atheist zum Christ“-Song – an dem arbeite ich noch ;-). Eine schöne Version hat Heather Headley 2009 auf einer Gospel-CD herausgebracht – so entdeckte ich, dass ihre berührende Performance in „Aida“ einen tieferen Hintergrund hat. Der Titelsong heisst „Redeemed“ – ein wunderschönes Statement.

Damit mache mich an meine Liste, bin aber gespannt auf Eure Songfavoriten für alle Lebenslagen. Wenn Ihr also welche habt – nur her damit!

6 Comments

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  1. Oh – ja klar gibt es „diese Lieder“.

    Zu den ganz ganz Großen gehört für mich eben wie schon von Dir erwähnt „Bohemian Rhapsody“.

    Ich habe über Deine Liste nachgedacht – aber für mich ist eine solche Liste nicht machbar. Bei mir ist das total situationsabhängig. So extrem, dass ich uU Musik wieder ausmachen muss, die ich normalerweise gerne höre, weil ich sie in diesem Moment nicht ertrage. Ich habe allerdings „Sommer-CDs“ und „Winter-CDs“ 🙂

    • Das kenne ich auch – dass man manche Stücke nicht immer hören kann! Ich bin selbst gespannt, was mir so einfallen wird 🙂 Die Sommer- und Winter-CDs finde ich ja spannend – wie unterscheiden die sich denn? Abgesehen von „Holiday-Reggae“ im Sommer und „X-Mas“ im Winter 🙂 ?

  2. Hallo Claudia,

    hab Deinen Blog über die Christliche Blogger Community gefunden, wo meine Seite auch drin ist. 🙂
    Du hast in dem Artikel über die Wirkung von Musik geschrieben… Und wie Melodien beruhigen, Texte in einem Lied ansprechen können,…
    Heute habe ich eine Aufnahme mit Sprachengesang veröffentlicht, wo ich glaube, dass Gott darin Menschen begegnen und berühren kann. Ja, ganz sicher auch Menschen, die Ihm (noch) ferne stehen.
    Hier der Artikel mit der Audiodatei:
    http://prophetenschule.org/2014/01/21/himmlische-klaenge-neuer-sound-fuer-eine-neue-zeit

    Vielleicht magst Du es Dir ja anhören.
    Wünsche Dir noch einen schönen Tag,

    Liebe Grüße!
    Julia

    • Liebe Julia, vielen Dank für Deinen Kommentar – ist ja spannend, dass Du Deine Aufnahme gerade heute veröffentlicht hast! Ich habe kurz reingehört – sehr schöne Klänge, für die ich mir mal mehr Zeit nehmen muss! Ich wünsche Dir viel Segen bei Deiner Arbeit und dass Du Dich weiter so führen lässt 🙂 Be blessed!

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